Viele Anleger unterliegen dem Irrglauben, dass Rendite durch die Auswahl der „richtigen“ Wertpapiere und ggf. dem Finden des „richtigen“ Kauf- bzw. Verkaufszeitpunkt entsteht.
Folglich versuchen sich Anleger selbst an der Börse oder legen ihr Geld in gemanagte Fonds bzw. Vermögensverwaltungen an. All diese Wege verursachen hohe Risiken, Kosten und Steuern.
Niemand kann doch im Vorfeld wissen, was sich wann wie entwickeln wird. Setzt man auf die falsche Karte, ist entweder der Gewinn nicht der Rede wert oder im „Worst-Case“ alles verloren. Stichwort „Wirecard“ als Extrembespiel vor nicht allzu langer Zeit.
Versucht man Marktentwicklungen vorherzusagen kann das ebenfalls Rendite kosten. Steigt man nach einem Verkauf erst zu spät wieder ein, wird ein schlechterer Preis erzielt. Hinzu kommt, dass jede Transaktion Kosten und ggf. Steuern auslöst.
Die Informationseffizienz an den Kapitalmärkten der entwickelten Länder ist sehr hoch. Dadurch ist es langfristig nicht möglich, sich einen Wissensvorsprung zu verschaffen, um eine höhere Rendite als der Gesamtmarkt zu erzielen. Das hat die Wissenschaft längst bestätigt (Effizienzmarkthypothese, E. Fama, Nobelpreis 2013). Die Suche nach den „richtigen“ Wertpapieren und Handelszeitpunkten bietet langfristig keinen Mehrwert.
Beim evidenzbasierten Investieren verzichtet man auf Prognosen, die zur Auswahl von Wertpapieren und Handelszeitpunkten führen. Stattdessen wird auf sehr breite Risikostreuung gesetzt. Anstelle von ständigem Handeln wird gekauft und gehalten. Anlageentscheidungen werden regelbasiert getroffen. Weiterhin wird ein langfristiger Ertrag in Höhe der Marktrendite erwartet.
Rendite entsteht durch die Wirtschaft - dem Zusammentreffen von Konsumenten und Produzenten. Arbeitskraft, Wissen, Rohstoffe und Kapital sind die Faktoren, die zu einer Wertschöpfung führen. Konsumenten investieren Kapital und profitieren zeitgleich von den Gewinnen.
2013 hat Eugene Fama den Nobelpreis die Markteffizienzhypothese erhalten. Kern dieser These ist, dass Kapitalmärkte effizient und vorhandene Informationen bereits eingepreist sind. Somit kann kein Anleger durch aktiven Handel dauerhaft überdurchschnittliche Renditen erzielen.
Wenngleich Märkte in ihrer Gesamtheit langfristig steigen, so sind die jährlichen Renditen mal positiv, mal negativ, mal hoch, mal niedrig. Die Reihenfolge der Renditen unterliegt einem Zufallsprinzip. Das gilt auch für die Renditequellen, also den Unternehmen, Branchen und Ländern.
Das Gesamtrisiko einer Geldanlage wird gemindert, wenn man das unsystematische Risiko vermeidet. Dieses besteht, wenn man nur in einzelne Unternehmen oder Branchen investiert. Durch gute Risikostreuung bleibt nur noch das unumgängliche Marktrisiko existent.
Wirtschaft findet global - also über die Grenzen von Deutschland und Europa hinaus - statt. Daher ist es ratsam, sein Geld nicht nur am Heimatmarkt, sondern weltweit anzulegen. Das bedeutet, in Wertpapiere von sowohl Industrie- als auch Schwellenländern zu investieren.
Es ist ein reines Glücksspiel, schnell hohe Gewinne an der Börse zu erzielen oder mögliche Verluste zu begrenzen. Der intelligente Anleger richtet daher seine Geldanlage am Kapitalmarkt langfristig aus. Er lässt die auf lange Sicht die Märkte für sich arbeiten, anstatt zu spekulieren.
Das individuelle Risiko einer Geldanlage ist durch die Gewichtung der verschiedenen Anlageklassen kontrollierbar. Die Bedürfnisse des Anlegers bestimmen das Verhältnis von risikoarm zu risikoreich. Dazu eignen sich am besten Produkte, die einen passiven Ansatz verfolgen.
Die Höhe zukünftiger Renditen ist ungewiss. Bei der Geldanlage sind die Kosten direkt zu Beginn bekannt. Diese sollen daher so gering wie möglich sein. Die logische Konsequenz ist, dass eine Anlage mit geringen Kosten rentabler sein wird als ihr teures Pendant.
Die langfristige Ausrichtung einer Geldanlage ohne Spekulation wirkt sich zudem sehr positiv auf das Thema Steuern aus. Denn durch wenige Transaktionen bzw. Verkäufe entsteht nur eine geringere Steuerlast oberhalb der steuerlichen Freibeträge. Das erhöht die Rentabilität.
Die Frage nach Rendite darf das Risiko nicht außer Acht lassen. Die Frage müsste genauer genommen lauten: „Welche Rendite kann man mit passivem Investieren bei welchem Risiko erwarten?“. Je nach Portfoliostruktur können Sie langfristig bis zu 7% p.a. im Durchschnitt bei höchstmöglicher Diversifikation erzielen. Eine Garantie für die Zukunft gibt es natürlich nicht.
Wenn man den Grundsatz der Risikostreuung befolgt, unterliegt man hauptsächlich dem sogenannten Marktrisiko – also einem schwankenden Depotwert in Abhängigkeit der (globalen) Marktentwicklung. Hinzu kommt das Anlegerrisiko. Damit ist gemeint, dass Anleger falsche Anlageentscheidungen auf Basis von Angst und Gier treffen.
Die Frage ist, welches Interesse verfolgt wird. Privatanleger handeln oftmals aus Angst oder Gier. Zudem spielt Ungeduld eine Rolle. Vielen Anlegern ist dieser Investmentansatz auch gar nicht bekannt. Banken und Vermittler empfehlen den aktiven Investmentansatz, weil sie aus den entsprechenden Produkten Provisionen erhalten. Fondsgesellschaften und Vermögensverwalter haben als primäres Interesse, Geld zu verdienen. Mit dem aktiven Investmentansatz sind die Einnahmen deutlich höher. Obwohl sich den wissenschaftlichen Erkenntnissen widersetzt wird, hört es sich spannender an.
Börsengehandelte Indexfonds (ETFs) sind für passives Investieren ideal.
Für den Aufbau eines passiven Portfolios ist die regionale Gewichtung entscheidend. Soll nach Marktkapitalisierung (Börsenwert der Länder), nach Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt der Länder) oder nach einer Kombination aus beiden gewichtet werden? Je nach Entscheidung reichen ein bis sieben ETFs für den Aufbau eines passiven Portfolios aus.
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