
Das Wichtigste auf einen Blick
- YouTuber empfehlen, ein Depot bei Freedom24 zu eröffnen
- Freedom24 bietet YouTubern viel Geld für deren Werbung an
- Ein Depot bei Freedom24 hat fünf gravierende Nachteile für Anleger
- Man sollte lieber ein Depot bei deutschen Online- bzw. Neobrokern eröffnen

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Vorwort
Viele YouTuber empfehlen, ein Depot bei dem Broker Freedom24 zu eröffnen. Ich habe mir das Angebot einmal genauer angeschaut und werden Ihnen heute fünf Nachteile zeigen, die so gravierend sind, sodass ich dort auf gar keinen Fall ein Depot eröffnen würde.
Freedom24 bietet YouTubern viel Geld an
YouTuber verdienen ihr Geld nicht nur durch Werbung, die von YouTube in den Videos eingespielt wird, sondern auch durch Kooperationen. Das bedeutet, dass sie Geld von Anbietern erhalten, wenn sie deren Produkte in ihren Videos bewerben. Ein YouTuber hat im letzten Jahr gezeigt, dass Freedom24 ihm 7.500€ für fünf Videos in einem Monat angeboten hat plus Provision zwischen 50 und 1.200€, wenn Zuschauer dort ein Depot eröffnen und Wertpapiere handeln.
Das sind die Nachteile von Freedom24
Jetzt können Sie natürlich sagen: „Ja, und?! Lass die doch ihr Geld verdienen.“ Bin ich vollkommen bei ihnen. Nur was ich persönlich nicht in Ordnung finde, ist, dass gravierende Nachteile schichtweg verschwiegen werden. Und die zeige ich Ihnen jetzt.
Keine BaFin-Regulierung
Da der Broker Freedom24 seinen Sitz auf Zypern hat, wird er nicht von der deutschen Finanzaufsicht BaFin, sondern von der zypriotischen Finanzaufsicht CySEC reguliert und überwacht. Sollte es zu Problemen kommen, können sich Betroffene also nicht an die deutsche Finanzaufsicht wenden. Ein Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht, den ich für ein Interview angefragt hatte, sagte, Zitat: „Da wir im Bereich (ausländische) Online-Broker keine Mandate haben wollen, weil die Durchsetzung von Ansprüchen meist kaum möglich ist, wurde beschlossen, dass wir mit den Themen vorerst nicht in Kontakt gebracht werden wollen.“ Diese Aussage spricht in meinen Augen Bände.
AWV-Meldepflicht
Da Freedom24 im Ausland sitzt, unterliegt man der AWV-Meldepflicht, wenn man Wertpapiere für mehr als 50.000€ handelt. Kommt man der Meldung an die Bundesbank nicht oder verspätet nach oder versucht man irgendwie zu tricksen, kann ein Bußgeld von bis zu 30.000€ drohen. Bei deutschen Brokern gilt die AWV-Meldepflicht für den Wertpapierhandel übrigens nicht.
Kein Steueragent
Zudem ist Freedom24 kein Steueragent. Das heißt, dass keine Steuern an das deutsche Finanzamt abgeführt werden und man auch keinen Freistellungsauftrag hinterlegen kann. Man muss also alles manuell über die Einkommenssteuererklärung machen. Bei deutschen Brokern läuft das automatisch.
Kostenpflichtiger Depotübertrag
Wenn man einen Depotübertrag zu oder von Freedom24 durchführt, werden min. 100€ pro Position berechnet. In Deutschland sind seit dem Jahr 2004 kostenpflichtige Depotüberträge übrigens verboten.
Kostenpflichtige Überweisung
Und wenn man sich Geld von dem Verrechnungskonto bei Freedom24 auf das Girokonto in Deutschland überweist, werden 7€ pro Überweisung berechnet. Bei deutschen Brokern ist das in der Regel kostenlos.

Fazit
Meiner Meinung nach fallen diese Nachteile viel stärker ins Gewicht als der einzige Vorteil und zwar den geringen Transaktionskosten in der Variante „smart“. Geringe Transaktionskosten ohne diese ganzen Nachteile gibt es bei deutschen Neobrokern wie z.B. Scalable Capital, Trade Republic, SmartBroker usw.