
Das Wichtigste auf einen Blick
- Das neue Scalable Capital beinhaltet viele neue Änderungen
- Die Umstellung für Bestandskunden erfolgt in mehreren Schritten
- Das Geld bei Scalable Capital ist recht sicher und hat nur ein geringes Risiko
- Die Zustimmung für die Umstellung auf das neue Scalable kann erteilt werden

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Vorwort
Das neue Scalable Capital ist da. Ich zeige Ihnen, welche Änderungen es gibt, was alles bei der Umstellung passieren wird und ob Sie bleiben oder gehen sollten.
Das neue Scalable Capital: Änderungen
Ich habe in der Vergangenheit vielen Kunden empfohlen, ein Depot bei Scalable zu eröffnen. Denn die günstigen Konditionen, die einfache Nutzung der App und der tolle Kundenservice haben mich persönlich sehr überzeugt. Dreimal dürfen Sie jetzt raten, wo ich mein eigenes Depot habe.
Also sind nicht nur meine Kunden, sondern auch ich persönlich von den Änderungen und der Umstellung betroffen. Da ich in den letzten Tagen zahlreiche E-Mails und Whatsapp-Nachrichten erhalten habe, ob man dem beruhigt zustimmen könne, habe ich das Kleingedruckte gelesen, was natürlich alles andere als vergnügungssteuerpflichtig ist. Aber gut, hilft ja nix. Schauen wir uns erst einmal an, was sich alles ändern wird, bevor ich Ihnen zusammenfasse, was alles bei der Umstellung nach Ihrer Zustimmung geschieht.
Eigene Depotführung
Die zentralste Änderung ist, dass Scalable als Wertpapierinstitut Depots nun selbst führt. Das soll zu schnelleren Prozessen wie z.B. bei Ein- und Auszahlungen führen.
Zinsen auf dem Verrechnungskonto
Das Broker-Guthaben, also das Geld auf dem Verrechnungskonto, wird nun bei beiden Broker-Modellen mit variablen 3% verzinst, wobei im Freebroker eine Obergrenze von 50.000€ und im PrimeBroker von 500.000€ gilt.
Partnerbanken & Geldmarktfonds
Dieses Geld liegt aber noch nicht bei Scalable, sondern bei Partnerbanken wie der Deutschen Bank und qualifizierten Geldmarktfonds von BlackRock, DWS und J.P. Morgan. Wie sicher dieses Konstrukt ist, werde ich Ihnen später noch erklären. Laut Pressemitteilung hat Scalable aber bereits einen Erlaubnisantrag für das Einlagengeschäft gestellt, um neben der Depotführung künftig auch selbst Einlagen annehmen zu können.
Neuer Handelsplatz
Zusätzlich zu den Handelsplätzen Gettex und Xetra, gibt es einen neuen Handelsplatz und zwar die European Investor Exchange (kurz: EIX), die gemeinsam von Scalable Capital und der Börse Hannover betrieben wird. Scalable stellt dabei die Technologie und die Liquidität im Handel bereit. Die Börse Hannover ist für den öffentlich-rechtlichen Teil und die Handelsüberwachung zuständig.
Neue Anlagestrategien
Bei der digitalen Vermögensverwaltung wealth gibt es zwei neue Anlagestrategien.
Credit wird günstiger
Die Konditionen für Broker und Wealth bleiben unverändert, Credit wird günstiger.
Das neue Scalable Capital: Umstellung
Wenn Ihnen als Kunde diese Änderungen gefallen, können Sie im Kundenbereich über die App oder Homepage den neuen Vertragsbestimmungen zustimmen und die Umstellung beauftragen. Und dann passiert Folgendes. Dabei beschränke ich mich allerdings auf das Broker-Geschäft für Kunden mit Wohnsitz und Steuerpflicht in Deutschland.
Neue Depoteröffnung
Als erstes wird ein neues Depot mit Verrechnungskonto und neuer IBAN für das ausgewählte Broker-Modell bei Scalable für Sie eröffnet. Das bedeutet, dass Sie zunächst zwei Depots mit Verrechnungskonten haben – also eins bei Scalable und eins bei der Baader Bank. Sie können aber beide über den Kundenbereich einsehen. Denn an dem Login ändert sich nichts.
Umstellung Sparpläne & Handelsaufträge
Bestehende Sparpläne und offene Handelsaufträge werden gelöscht und in dem neuen Depot mit den gleichen Einstellungen erteilt.
Depotübertrag Q4.2025
Im vierten Quartal 2025 findet dann der Depotübertrag von der Baader Bank zu Scalable statt. Dabei werden sog. Bruchstücke, das sind die Anteile hinter dem Komma, verkauft. Der Grund dafür ist, dass nur ganze Stücke übertragen werden können. Der Erlös wird dem Verrechnungskonto gutgeschrieben. Das betrifft aber eher Kunden, die einen Sparplan haben. Guthaben auf dem Verrechnungskonto bei der Baader Bank wird ebenfalls aufs das neue Verrechnungskonto bei Scalable überwiesen.
Transfer Freistellungsauftrag & Verlustverrechnungstöpfe
Der Freistellungsauftrag wird auch transferiert. Das geschieht in zwei Schritten. Im Jahr das Depotübertrags wird der bei der Baader Bank nicht ausgenutzte Betrag auf Scalable übertragen, für die folgenden Jahre der bei der Baader Bank ursprünglich erteilte Betrag.
Verlustverrechnungstöpfe werden ebenfalls übertagen. Es sei denn, das aktuelle Depot ist leer. Dann werden Verlustverrechnungstöpfe geschlossen und eine Verlustbescheinigung ausgestellt.
Im Anschluss wird dann das Depot inkl. Verrechnungskonto bei der Baader Bank geschlossen.
Ist das Geld bei Scalable Capital sicher?
Bleibt jetzt nur noch die Frage, wie sicher das Konstrukt für das Broker-Guthaben ist.
Das Geld, das auf dem Verrechnungskonto liegt, wird von Scalable nach eigenem Ermessen auf einem Treuhandsammelkonto bei der Deutschen Bank oder qualifizierten Geldmarktfonds bei BlackRock, DWS und J.P. Morgen verteilt.
Für Treuhandsammelkonten gilt die Einlagensicherung i.H.v. 100.000€ pro Bank und Person. Geldmarktfonds sind sog. Sondervermögen.
Wenn also Scalable Capital, die Deutsche Bank oder die Fondsgesellschaften der Geldmarktfonds insolvent sind, haben Sie prinzipiell nichts zu befürchten – außer es würden bei der Deutschen Bank mehr als 100.000€ liegen. Die aktuelle Aufteilung werden Sie wahrscheinlich über den Kundenbereich nachvollziehen können.
Das einzige Risiko ist das Asset-Manager-Risiko des Geldmarkt-Fonds. D.h. dass er Positionen kauft, die an Wert verlieren und Scalable für den entstandenen Schaden nicht aufkommt. Alles in allem halte ich dieses Risiko für sehr gering.
Alternativ können Sie natürlich ein Tagesgeldkonto bei einer anderen Bank eröffnen. Die attraktiven Zinsen gelten meist jedoch nur für einen bestimmten Zeitraum. Oder Sie kaufen einen Geldmarkt-ETF. Dann haben Sie allerdings minimale Ordergebühren, den Spread, das ist die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis und minimale Produktkosten.

Fazit
Da sich Scalabel um alles kümmert und ich keinen Nachteil sehe, habe ich natürlich zugestimmt und gehe nicht zur comdirect oder so. Denn in der Werbung heißt es ja schließlich: „com direct zu Scalable“